Anlass mit Begleitung

Anlass mit Damen 2016

Anlass mit Damen 2016

Zürich, 19. September 2016. Man kann nicht immer der erste sein. Als Dr. Andreas Spillmann kurz nach 18 Uhr eine grosse Schar von Damen und Herren der Zunft zum Widder im neuen Eingang begrüsste, musste die Zunft feststellen, dass sie nicht als erste Zunft zu Gast war. Die Zunft zur Meisen hat es bereits früher geschafft und war während des heissen Sommerwetters gekommen. Nun genug der unwichtigen Fakten. Dr. Spillmann erklärte, was das neue Gebäude und die Renovation des Altbaus für sein Museum bedeuteten. Es wurde klar, dass nun die Möglichkeiten der Präsentation gegenüber dem Museumsbesucher viel grösser sind als früher. Die Zünfter teilten sich in Gruppen auf und wurden durch fachkundige Führer durch die temporäre Ausstellung im Neubau geführt. Seit dem 1. August und noch bis zum 27. November ist zu sehen:

Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400 – 1600
Die Renaissance war geprägt von bedeutenden Umbrüchen der Weltgeschichte: die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, die Entdeckung eines in Europa unbekannten Kontinents oder die Begründung eines neuen Weltbilds, um nur einige zu nennen. Diese Epoche brachte medizinischen Fortschritt, gestaltete ein neues Menschenbild und schöpfte Schönheit in Form von Bildern und Bauten, Skulpturen und Literatur. Was an Neuem ersonnen und geformt wurde, wäre ohne vielfältigen Austausch undenkbar gewesen. Die Renaissance pflegte eine Kultur des Dialogs über weite Räume und Zeiten hinweg. Die Frage nach den kulturellen Austauschprozessen steht im Vordergrund der Ausstellung. Sie zeigt diese bewegende Epoche als gesamteuropäische Erscheinung.

Natürlich stand nicht nur die Ausstellung im Vordergrund. Es wurde vor allem auch die einzigartige Architektur bewundert. Die Architekten Emanuel Christ und Christoph Gantenbein (mit Widder Zünfter Werni Gantenbein verwandt? Was nicht überraschen würde) hatten 2002 als junges Architektur-Büro den Wettbewerb mit ihrem expressiven Projekt überraschend gewonnen. Und allen Bedenken zum Trotz weiterentwickelt und es zu einem durchdachten und imposanten Abschluss gebracht. Erst 2012 wurde angefangen zu bauen. Das verwundert doch, dass von Gewinn Projekt bis Start 10 Jahre mit politischer Debatte vergingen. Die einmalig monumental ausgelegte Treppe ins obere Stockwerk wird allen in Erinnerung bleiben.

Lange bestaunt und erklärt wurden zwei Meisterwerke:

Hans Holbein der Jüngere malte die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen mit dessen Familie. Aussergewöhnlich und für Basel herausragend.

Francesco Laurana schuf die Büste der Beatrix von Aragón, Neapel, welche ihrem zukünftigen Gemahl den Eindruck ihrer Schönheit vermitteln sollte.

 

Collage von Jürg Stucki © Zunft zum Widder

Anlass mit Damen 2016

Um 19:30 Uhr verliess die Zunft das Landesmuseum. Viele Damen und Herren hatten schon Pläne bald zurückzukommen und sich das Ganze nochmals genauer anzuschauen. Nun galt die Aufmerksamkeit aber dem kulinarischen Teil. Das Essen stand im Hauptbahnhof Restaurant Au Premier bereit. Es gab eine ausgelassene Stimmung und das Essen war sehr gut. Es wurde auch geschätzt, dass das Lokal so nahe zum Museum lag.

Noch bis spät am Abend wurde der wunderbare Anlass genossen. Letztlich war man im Hauptbahnhof und da ist es für die meisten nicht weit heim. Also konnte man sich doch etwas länger das eine oder andere Glas Wein gönnen. Leider ist alles viel zu schnell vergangen. Der Abend bleibt aber in bester Erinnerung bis zum nächsten Anlass mit Damen. Ein gelungenes Fest.

Jakob Bosshard. 1. Protokollführer der Zunft zum Widder

 

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