Martinimahl

Martinimahl 2016

Martinimahl 2016

Am Samstag, den 5. November, feierte die Zunft zum Widder ihren schönen Herbstanlass, welchen viele Zünfte Zürichs feiern und der auch Rechenmahl heisst. Traditionsgemäss gab es zum Essen einen feinen Gänsebraten, den sich alle schmecken liessen. Die gewohnt feierliche Stimmung setzte sich auch diesmal durch, was nicht anders zu erwarten war. Und es gab viel zu feiern, wie hier zu lesen ist.

 

Martinimahl 2016

Um 18 Uhr versammelte sich die Zunft in der Zunftstube zum Aperitif. Die Stube füllte sich rasch und die Beteiligung war sichtlich sehr gross. Bei Bier und Wein stimmte man sich auf den Abend ein. Einige Zünfter waren gerade vom Oktoberfest gekommen und freuten sich speziell übers Bier. Sie vermissten aber die Würste und Brezen. Mit etwas Geduld wurden sie dann etwas später mit dem Gänsebraten voll bedient und die Welt war in Ordnung.

Dieses Martinimahl war geprägt von vielen Jubilaren und der Zunftmeister Georg Steiger hatte die Ehre vielen langjährigen Zünfter zu Ihrem Jubiläen der Zunftzugehörigkeit zu gratulieren. In der von Georg Steiger gewohnt launigen und unterhaltsamen Art gratulierte er den verschiedenen Jubilaren. Dies tat er aber erst nachdem die Zünfter die traditionelle Gans verspeist hatten. Sie war diesmal besonders gut und äusserst knusprig wie selten.

30 Jahre Zunftzugehörigkeit und somit 1½ Veteranen feierten Markus Niedermann, Norbert Roulet und Otto Andrae. Leider konnte Otto selber nicht anwesend sein. Aber Norbert und Markus feierten für ihn mit. Markus Niedermann erwähnte in seiner kurzen Ansprache, dass sie bei ihrer Aufnahme vor 30 Jahren den legendären «Glünggi» durch den Zunftsaal getrieben hätten. Warum sie daher diesmal nicht gleich eine ganze Herde durch den Saal trieben bleibt noch festzustellen. Jedenfalls würde so eine Aktion an die alten Berichte der Zunft aus dem Mittealter anknüpfen, was durchaus wünschenswert wäre. Als Geschenk an die Zunft laden diese drei Zünfter die ganze Zunft mit Damen zu einer Besichtigung der Betriebszentrale der Migros Zürich ein. Das ist ein sehr grosszügiges Geschenk und wurde dankend mit Applaus entgegengenommen. Alle freuen sich bereits auf diesen Anlass, der am 24. Januar 2017 stattfinden wird.

40 Jahre Zunftzugehörigkeit und somit den Doppelveteranenstatus durfte unser Zunftpfleger Rolf Uebersax feiern. Der Zunftmeister ehrte Rolf Uebersax mit dem Titel « Meister der schwarzen Null». Dies kommt daher, dass er bislang immer einen ausgeglichenen Jahresabschluss präsentieren konnte, was seine genaue Budgetierung und Kontrolle reflektiert. Die Zunft ist ihm sehr dankbar für alle seine Dienste.

Das grosse Jubiläum und damit 50 Jahre Zunftzugehörigkeit feierten Ruedi Berger sowie Hans und Wädi Surber. Georg Steiger erwähnte, dass er vor 50 Jahren gerade in die Schule kam und am TV die Sendung «Raumschiff Enterprise» das erste Mal ausgestrahlt wurde. Offenbar erinnerten die drei Zünfter unseren Zunftmeister an Mr. Spock oder Captain Kirk. Als Dank für die langjährige Freundschaft erhielten die Jubilare eine Wappenscheibe mit der Auflage, dass sie mindestens einmal pro Jahr abzustauben sei. Die Zunft erwartet jährlich einen Vollzugsbericht mit Foto. In einer sehr unterhaltsamen und amüsierenden Rede von Wädi Surber dankte dieser für die tolle Amtsführung von Georg Steiger und der ganzen Vorsteherschaft. Als Geschenk laden die drei Jubilare die Vorsteher zum traditionellen Vorsteherschaftsessen mit Damen ein. Das sei hier sehr herzlich verdankt. Wädi Surber übergab seinem Mitjubilar Ruedi Berger eine Schachtel Zigaretten für den grossen Klaviereinsatz mit der «feurigen Bombe», eine Schachtel Guetzli und ein Zehnernötli für Blumen für seine Frau. Guetzli und Zehnernötli erhielt auch Hans Surber. Wädi Surber sponsert seit vielen Jahren den Blumenschmuck für das Leiterwägeli am Sechseläuten. Als Dank dafür macht er sich selber ein Geschenk, eine Widderwurst und Wein. Beim nächsten Jubiläum wünscht er sich eine Wappenscheibe mit einem «Leiterwägeli», was die Zunft gerne tun wird.

Die Jungveteranen oder eigentlichen Veteranen mit 20 Jahren Zunftzugehörigkeit Balz Horber, Hermann Mörter, Martin und Peter Niedermann und Alain Rupf wurden von Georg Steiger ebenfalls geehrt. Alain konnte leider nicht persönlich teilnehmen, wurde aber von seinen Kameraden vertreten. Wie üblich erhielten sie den traditionellen Veteranenbecher, der sich vor allem beim Zunftumgang mit den feurigen Bomben bewährt, da man den Pegelstand im Becher gegenüber dem durchsichtigen Widder Glas nicht erkennen kann. Balz Horber bedankte sich bei seiner Rede für das Geschenk, dankte auch den Göttis, dem Zunftmeister und der Vorsteherschaft. Diese fünf Veteranen hatten die Zunft in vorauseilender Dankbarkeit bereits zum heurigen Hammelessen eingeladen. Dafür sei ihnen ganz herzlich gedankt. Ein wahrhaft grosszügiges Geschenk.

Der Zunftschreiber Koni Alder trat nach 10-jähriger Tätigkeit in der Vorsteherschaft zurück. Georg Steiger bedankte sich bei ihm für seine grosse Arbeit in der Vorsteherschaft. Da er jetzt ja mehr Zeit hat bzw. noch gar nicht weiss, wie er die Zeit nun ausfüllen soll, schenkte Georg ihm einen Bausatz für den Grippen-Kampfjet. Koni hatte sich seinerzeit sehr aktiv für die Beschaffung dieses Jets eingesetzt. Koni möchte jetzt auch mehr wandern und zwar speziell auf den Spuren von Martin Luther. Daher bekam er einen Reiseführer und ein Buch über Martin Luther sowie einen Reisegutschein. Koni Alder bedankte sich einerseits sehr für all dies Geschenke, bei seinen Vorsteherschaftskollegen für die tolle Zeit als Zunftschreiber und bei den Mitzünftern für die schöne Freundschaft.

Unser Jodler-Sextett , welches auch an diesem Martinimahl uns wieder wunderbar musikalisch unterhalten hatte, präsentierte Koni Alder zum Abschied den «Luftwaffen-Jodel». Das Sextett ist übrigens auch das offizielle Sextett der Schweizer-Luftwaffe. Georg Steiger orientierte bei dieser Gelegenheit auch, dass sich die Vorsteherschaft kürzlich neu konstituiert hat. Martin Niedermann übernimmt das Amt des Zunftschreibers und der neu gewählte Vorsteher Jürg Stucki wird Zeugwart. Die übrigen Chargen bleiben unverändert.

 

Collage Marco Stocker © Zunft zum Widder

Martinimahl 2016

Ein Highlight des Abend ist wie immer die Gesellenproduktion. Maximilian Baumann und Cornelius Toel präsentierten einen tollen Sketch wo sie u.a. aktuelle Themen wie Clinton und Trump, bzw. Angelina Jolie und Brad Pitt ansprachen. Natürlich wurde auch unser Zunftmeister nicht verschont indem u.a. beschrieben wurde, wie er seinem Sohn Vincent erklärte, wann und wie man merkt, ob man betrunken ist. Wie man das genau merkt ist immer noch ein Rätsel. Jedenfalls wurde festgestellt, dass wenn man flach auf dem Boden des Zunftsaals liegt und nicht mehr aufstehen kann die Wahrscheinlichkeit dieses Zustands gross ist.

Ein festlicher Akt und natürlich ein wichtiger Bestandteil des Martinimahls ist wie immer die Aufnahme von neuen Zünftern. Mit einem Glanzresultat wurden Florian Frei und Simon Hohler an der Oktoberversammlung zu neuen Zünftern gewählt. Sie waren von ihren Zunftpaten Andreas Klipstein, Thomas Leeger, Lucius Blattner und Hermann Mörter sehr aktiv unterstützt worden. Die beiden neuen Zünfter wurden vom Zunftmeister durch Handschlag übers Banner und dem traditionellen Schluck aus dem Zunftmeisterbecher feierlich aufgenommen. Sie erhielten dann durch Vizezunftmeister Max Frei das Zunftabzeichen angesteckt, welches sie nun mit Stolz und Würde tragen dürfen. Florian und Simon zeigten anschliessend eine wirklich sehr sympathische und originelle Präsentation. Sie schilderten musikalisch mit Gitarre und Gesang wie sie durchs Niederdorf zu den verschiedenen Zunfthäusern zogen, wo sie Schmiden-Zünfter Christoph Mörgeli, Kämbel-Zünfter Roger Köppel und Riesbach-Zünfter Peter Sauber überzeugen wollten, ihren Zünften beizutreten. Doch sie entschieden sich immer wieder für die Zunft zum Widder und bekräftigten dies mit einem schönen Song mit dem Refrain « Mir denket immer widder, immer widder, Zunft zum Widder» - Der Song kam so gut an, dass dieser Refrain als Zugabe wiederholt wurde und alle Widder-Zünfter, Gesellen und Gäste aus voller Brust mitsangen. Dies wird wohl ein richtiger «Gassenhauer» werden. Als Geschenk spendierten die neuen Zünfter zwei Mädchentrachten für’s Sächsilüüte. Das ist ein sehr sinnvolles Geschenk, da die Kinderschar am Sechseläuten jedes Jahr gewachsen ist. Das grosszügige Geschenk sei herzlich verdankt.

Eine ganz spezielle Ehrung erhielt, zu seiner grossen Überraschung, Max Frei. Er ist seit 20 Jahren Mitglied der Vorsteherschaft. Für seine grosse Arbeit in der Vorsteherschaft erhielt er eine «standig ovation» und grossen Applaus. Vom Zunftmeister erhielt er einen «silbernen Glünggi».

Nach dem traditionellen Umgang zu den «Feurigen Bomben» mit Ruedi Berger am Piano gab es wie immer als «Mitternachtsschmaus» Wienerli, Bürli und Mehlsuppe. Die fröhliche Gesellschaft löste sich dann nach und nach auf. Man begab sich zufrieden und glücklich auf den Heimweg im Bewusstsein, dass man wieder einen wunderschönen Abend im Kreise der Zünfter und Freunde verbringen durfte.

Jakob Bosshard. 1. Protokollführer der Zunft zum Widder

 

Zurück