Anlass mit Begleitung

Anlass mit Damen 2021

Anlass mit Damen 2021

Zürich / Kunsthaus / Zum Storchen, 12. Oktober 2021, Um 18:00 Uhr trafen wir uns im neuen Kunsthaus und schon beim Betreten des lichtdurchfluteten, grossen Foyers mit seinen länglichen Fenstern konnte man die Grösse und Individualität dieses Bauwerks erahnen. Im grossen Festsaal (etwa zweimal so gross, wie unser Zunftsaal!) begrüsste uns der Organisator dieses Kunsthausbesuchs, unser Mitzünfter und Vize-Zunftmeister Jakob Bosshard. Er informierte uns, dass wir heute einen wirklich exklusiven Anlass erleben dürfen – eine Kunsthausführung ohne anderes Publikum; nur für die Damen und Zünfter des Widders.

Jakob übergab sodann das Wort an Christoph Stuehn, Geschäftsleitungsmitglied und Vizedirektor vom Kunsthaus Zürich. Dieser führte aus, welche Bedeutung der Erweiterungsbau für das Kunsthaus hat: Zum einen können nun die Sammlungen «Bührle/Looser/Merzbacher» als ständige Ausstellungen in hervorragender Weise dem Publikum zugänglich gemacht werden. Zum anderen verfüge das Kunsthaus damit über die grösste Sammlung französischer Künstler (insbesondere der Impressionisten) ausserhalb Frankreichs. Und darauf – so Christoph Stuehn – sei man stolz und könne somit den Hauptzweck des Kunsthauses erfüllen, nämlich das Erhalten der Kultur und dessen Erbe für uns und nachfolgende Generationen.

Weiter informierte uns Christoph Stuehn, dass die Sammlung von Emil Bührle mehr als 600 Werke von Impressionisten umfasse und damit europaweit eine der bedeutendsten sei. Dabei verehrte Emil Bührle vor allem die Werke von Paul Cézanne. Danach teilten wir uns in drei Gruppen und durften während einer Stunde unter fachkundiger Begleitung von drei Kunsthistorikerinnen den Erweiterungsbau und viele «Rosinen» der wichtigsten Kunstwerke kennenlernen.

Mit der vom amerikanischen Architekt David Chipperfield kreierten Idee des Erweiterungsbaus fügt sich dieser in das «dynamische Ganze» der bestehenden Kunsthausgebäude ein. Ziel war und ist es, für den Betrachter sowie für den Besucher zwischen allen Gebäuden eine Verbindung, eine Einheit entstehen zu lassen, was in jeder Hinsicht gelungen ist. Zudem sind die Werkstoffe Marmor, Beton, Messing und Glas auf Schritt und Tritt sichtbar und geben diesem Gebäude seine eigentümliche Schönheit.

Collage Marco Stocker © Zunft zum Widder

Anlass mit Damen 2021

Der Erweiterungsbau hat rund 206 Millionen Franken gekostet, wobei alleine die unterirdische Verbindung zwischen den beiden Gebäudekomplexen ca. 20 Millionen Franken betragen hat. Diese unterirdische Verbindung ist wichtig, da einerseits die Kunstwerke sicher verschoben werden können, andererseits dadurch die Ateliers für die Restaurierungen kostenoptimal genutzt werden.

Die natürlichen und künstlichen Beleuchtungen sind im ganzen Gebäude aufeinander abgestimmt oder werden sogar – wie zum Beispiel das Lichtspiel «Tastende Lichter» von Pipilotti Rist an den Aussenfassaden – als Kunstwerk eingesetzt. Insbesondere die natürliche Beleuchtung der grossen Fensterfronten erzeugen im marmorbesetzten Foyer den «Durchblick» von Norden nach Süden und umgekehrt und damit den Blick auf die alte Kantonsschule bzw. das Quartier Hottingen und – gegenüber – auf die beiden bestehenden Gebäude des Kunsthauses.

Die Besichtigung der verschiedenen Sammlungen und insbesondere der «Pixelwald» von Pipilotti Rist bildeten einen spannenden und eindrücklichen Abschluss der Besichtigung des Erweiterungsbaus, welcher am 9. Oktober 2021 eröffnet und dem Publikum zugänglich gemacht wurde. Unsere Meinungen waren nach dieser Führung gemacht: Die drei Sammlungen «Bührle/Merzbacher/Looser» sind wirklich einmalig und die heutige Besichtigung gab uns allen Appetit auf mehr. Es lohnt sich darum, die vielen Exponate wie z.B. von van Gogh, Cézanne, Monnet, usw. wie aber auch der zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler mit genügend Zeit und Musse zu besichtigen.

Übrigens: die Kulinarik kommt im Erweiterungsbau auch nicht zu kurz und gemäss der Sonderbeilage der Neuen Zürcher Zeitung vom 8. Oktober 2021 vereinen Bar und Café im Neubau die Kunst und die Kulinarik ideal miteinander. Unsere schöne Stadt Zürich hat mit diesem Erweiterungsbau des Kunsthauses ein atemberaubend-schönes und architektonisches Meisterwerk erhalten!

Nach einem kurzen, aber für gewisse Zünfter intensiv-zackigen Fussmarsch (der 1. Protokollführer versuchte unter Einsatz seiner ganzen Energiereserven mit unserem Zunftmeister Schritt zu halten …!) haben wir uns für das gemeinsame Nachtessen «Zum Storchen» an die Limmat begeben. Unser Zunftmeister Georg Steiger begrüsste die Damen und Zünfter zu diesem schönen Anlass. Er betonte, dass wir nach diesen spannenden Ausführungen im Kunsthaus nunmehr das gesellige Beisammensein geniessen können. Dabei unterstrich Georg seine Zuversicht, dass wir unsere künftigen Anlässe wieder werden geniessen können. «Mit dem Wichtigsten, was ein Zunftmeister zu tun hat, nämlich dem Anstossen mit feinem Rotwein», wünschte Georg uns allen einen wunderschönen Abend sowie en Guete!

Marco Baur, 1. Protokollführer

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