Hammelessen

Hammelessen 2018

Hammelessen 2018

Zürich, 2. Juni 2018. Felix Hubmann dirigierte seinen Musikverein Harmonie Schlieren pünktlich um 18:00 Uhr zum Platzkonzert auf dem Münzplatz. Sofort scharten sich die zahlreichen Teilnehmer des Hammelessens um die Musik herum, um den Klängen zu lauschen und sich gegenseitig auf den Anlass zuzuprosten. Einmal mehr zeigte unsere Zunftmusik, dass sie auch nach 50 Jahren im Verbund mit der Zunft zum Widder kein bisschen müde ist, und spielte voller Frische auf.

Um 19:00 Uhr begann der offizielle Teil im Zunftsaal. Die Zunftmusik blieb noch für ein paar Stücke im Saal und schloss schliesslich mit dem Sechseläutenmarsch. Die Vorfreude auf den Hauptteil des Hammelessens war damit auf dem Höhepunkt. Zunftmeister Georg Steiger begrüsste die Anwesenden im Saal und allen voran die Ehrengäste der Zunft, die da waren:

 

Gesellschaft zur Constaffel Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg, Constaffelherr / Dr. Christoph Nater, Stubenmeister
Zunft Fluntern Urs Berli, Zunftmeister / Josef Bösze, Chronist
Zunft Wollishofen Hansruedi Strasser, Zunftmeister / Dr. Caspar Sutter, 2. Zunftschreiber



Gesellschaft zur Constaffel David Scholz, Auszugssprecher 2018
Zunft zur Saffran Konrad von Grebel, Auszugssprecher 2018 (entschuldigt)
Zunft Wollishofen Rolf Küry, Auszugssprecher 2018
Interjungzünftige Vereinig. Nicolai Brunner & Matthias Notter, Saubannerzugsprecher

Des Weiteren waren von den drei eingeladenen Auszugssprechern am Sechseläuten deren zwei anwesend. Es kamen der Constaffler David Scholz und Wollishofer Rolf Küry. Sie beide hatten ihre Sache am Sechseläuten sehr gut gemacht und durften zum Dank am Hammelessen einfach nur geniessen. Leider musste sich der dritte Sprecher und Saffranzünfter Konrad von Grebel entschuldigen. Natürlich hätte er es auch voll verdient. Wie berichtet kam am Sechseläuten die IZV mit ihrem Saubanner auf den Widder. Daher waren auch die beiden IZV Sprecher Nicolai Brunner (Vereinigte Zünfte zur Gerwe und zur Schuhmachern) und Matthias Notter (Zunft zur Letzi) geladen. Matthias musste sich leider entschuldigen. Anthony Welbergen von der Zunft zur Schneidern durfte zum ersten Mal am Hammelessen dabei sein. Das war als Dank für seine Arbeit als Co-Kommentator am SRF fürs Sechseläuten gedacht und zur Vertiefung seiner interzöiftigen Kenntnisse den Widder betreffend. Amtierender Zunftmeister vom Weggen Christian Städeli war als persönlicher Gast ebenfalls dabei. Er durfte für einmal nichts sagen, was auch mal schön ist. Und es waren noch diverse Alt-Zunftmeister von verschiedenen Zünften als persönliche Gäste von Widder Zünftern geladen. Der Charakter eines echten interzöiftigen Festes stellte sich damit voll und ganz ein. Die roten Westen der Widderzünfter, Gesellen und Gesellenkandidaten mischten sich mit diversen Kostümen anderer Zünfte. Ein schönes Bild.

Collage Matthias Hauser @ Zunft zum Widder

Hammelessen 2018

Das Verzehren des äussert schmackhaften jungen Wappentiers der Zunft zum Widder nahm natürlich etwas Zeit in Anspruch. Denn gutes Fleisch will langsam genossen sein. Sowohl die schmackhaften Hammen vom Schweinchen und die noch jungen Seiten des Hammels waren vom Feinsten. Allgemeine tiefe Zufriedenheit stellte sich ein.

Die hochkarätigen Sprecher und Ehrengäste der drei geladenen Zünfte, d.h. die drei erwähnten Zunftmeister bzw. der Constaffelherr, durften nach der Vorstellung durch Zunftmeister Georg Steiger ihre Reden halten. Wie zu erwarten betonte Jürg Stüssi den historischen Bezug des Hammelessens und die Leistungen der Zunft zum Widder. Er zeigte sich auch dankbar, dass die Widder Zünfter in der Mordnacht den Untergang des Zunftwesens verhindert hätten. Allerdings musste er betonen, dass die Metzger dies nicht alleine geschafft und andere Zünfte bzw. die Constaffel ebenfalls beigetragen hätten. Natürlich lassen wir Dir diesen Teil lieber Jürg, auch wenn wir dabei bleiben, dass ohne die Metzger sicher alles schief gegangen wäre. Urs Berli versuchte danach den Lateinischen und Alt-Griechischen Zitaten von Georg Steiger und Jürg Stüssi sein Latein dazuzugeben und liess ein «veni, vidi, violini» von sich. Er übersetzte frei: «ich kam, sah und habe es voll vergeigt». Wir sind Dir sehr dankbar lieber Urs für diese Selbstironie, die wir der Fluntern gar nie zugetraut hätten. Auch das neuste Getränk von Rivella, das «Urs», benannt nach dem Berli, schmeckte ganz OK. Grosszügigerweise spendete der Zunftmeister Urs Berli allen Anwesenden ein Fläschchen zum Probieren. Ein Bier wäre noch einen Zacken besser gewesen. Danke Urs. Zuletzt griff Hansruedi Strasser rhetorisch ins Geschehen ein. Sein Zangenangriff über die Vorfahren von Georg im habsburgischen Heer und sein Versuch die Heraldik über das Wappentier des Widders ins Geschäft zu bringen verliefen etwas in einen Kriegsnebenschauplatz. Aber nicht jeder ist ein erfolgreicher Feldherr. Dennoch hatten wir viel zu Lachen und danken Dir Hansruedi.

Selbstverständlich war auch unser Jodler-Sextett TV Alte Sektion Zürich mit ihren schönen Liedern mit dabei. Sie verwöhnten gekonnt zwischen den Reden die aufmerksam zuhörende Menge. Ein grosser Dank an das Sextett, das dem Hammelessen stets den richtigen Touch bzw. Ton gibt.

Das schöne Hammelessen wäre ohne unsere grosszügigen Spender aus den Reihen der Zunft so in dieser Form nicht durchführbar gewesen. Daher sind wir sehr dankbar für den Apéro, gespendet durch Matthias Kutter. Der Hammel wurde gemeinsam von Ezio Roth und Ruedi Berger gespendet. Und schliesslich schenkte uns Felix Gutzwiller die Hammen und den Speck. Ein herzliches Dankeschön an die Spender.

Natürlich ging es nach dem offiziellen Teil noch weiter. Bis spät in die Nacht hinein wurde weiter angeregt an den Tischen diskutiert und die Freundschaft gepflegt. Das kühle Hopfengetränk durfte dabei nicht fehlen und floss reichlich. Ob nochmals ein «Urs» bestellt wurde, war nicht mehr festzustellen. Das ging in den vielen leeren Flaschen unter. Es war ein wunderbares Hammelessen, das in bester Erinnerung bleiben wird. Der Sommer hatte damit endgültig begonnen. Und obwohl der Böögg am vergangenen Sechseläuten ein wenig spät kopflos vom Scheiterhaufen schied, war das Wetter einfach einmalig. Selbst zu später Stunde war es ein lauer Sommerabend. Das kann ja nur gut kommen für die restliche Sommerzeit.

Jakob Bosshard. 1. Protokollführer der Zunft zum Widder

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