Martinimahl

Martinimahl 2015

Martinimahl 2015

Zürich, 7. Novmeber 2015. Der Zunftmeister Georg Steiger begrüsste alle Zünfter, Ehrenzünfter, Gesellen, Gesellenkandidaten und Gäste. Speziell begrüsste er unser Jodelsextett, das wieder in voller Stärke auf die Stube gekommen war. Dann informierte er über den Hintergrund des heutigen Festes. Das Martinimahl geht wie der Name schon sagt auf den Heiligen Martin zurück, der im 4. Jahrhundert n.Chr. gelebt hat und der wie auffällig viele Heilige zuerst als römischer Reiteroffizier unterwegs gewesen ist. Berühmt geworden ist er unter anderem dadurch, dass er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat. Nach seiner Taufe hat er als Einsiedler gelebt, ist anschliessend nach Frankreich gezogen und hat in Tours ein bedeutendes Kloster gegründet. Er ist dort Bischof geworden und dann als bedeutender Kirchenfürst verehrt worden. Im Gegensatz zu vielen anderen Heiligen ist er nicht einen Märtyrertod gestorben, sondern im hohen Alter an einem natürlichen Tod und zwar an einem 11. November, eben dem Martinstag.

 

Collage Jürg Stucky © Zunft zum Widder

Martinimahl 2015

Eine etwas ausgeschmücktere Variante der Geschichte bringt noch die Gänse ins Spiel. So erzählt man sich, dass der heilige Martin damals in Tours in Frankreich auf Wunsch des Volkes hätte Bischof werden sollen. Er ist aber kritisch in sich gegangen und hat sich letztlich unwürdig gefühlt, auch weil er ein bescheidener und zurückhaltender Mensch gewesen ist. So hat er sich dann in einen Gänsestall in einem Heuhaufen versteckt, in der Hoffnung, dass man ihn nicht finden kann. Dort aber hat er die Rechnung ohne die Gänse gemacht. Die haben, nachdem sie ihn entdeckt, ganz aufgeregt anfangen zu schnattern, worauf man den Martin in seinem Versteck entdeckt hat und ihn anschliessend zum Bischof geweiht hat. Die Gänse allerdings hat man aus Freude alle aufgegessen, und deswegen wird am Martini immer eine Gans gegessen.

Das Martinimahl steht im Zeichen der Ehrungen und Aufnahmen in die Zunft. So wurden zuerst die noch lebenden berühmten Elfer für 50 Jahre Zunftzugehörigkeit geehrt. Man muss sich das vorstellen: damals vor 50 Jahren wurden elf Zünfter gleichzeitig aufgenommen. Kein Wunder, dass sie sich stets speziell verbunden fühlten. Es waren zur Ehrung anwesend Ueli Fischer, Peter Fischer, Hansjörg Schwegler, Hanspeter Meyer, Peter Kuhn und Fritz Grob. Sie alle durften einen grossen Schluck aus der von ihnen einst gestifteten Elferschale nehmen und bekamen eine schöne Wappenscheibe geschenkt. Fritz Grob ergriff dann das Wort und erzählte aus 50 Jahren Zunftleben manche Anekdote. Es war 1965 wohl recht anders in der Welt, eine fröhliche und ausgelassene Stimmung gab es auf der Stube der Zunft zum Widder aber immer.

 

Collage Marco Stocker © Zunft zum Widder

Martinimahl 2015

Es gab auch Aufnahmen in die Zunft. Maximilian Baumann wurde als Geselle der Zunft zum Widder aufgenommen. Chris Hess, Davy Hess, Roger Leeger und Patrick Prager wurden als Zünfter in die Zunft aufgenommen. Ein feierlicher Handschlag mit dem Zunftmeister übers Banner markierte die vollzogene Aufnahme.

Es gab auch zwei launige und sehr gelungene Produktionen. Die Gesellen klopften ihre Sprüche zu vielen aktuellen Themen. Yves Keller, Simon Rahn und Luis Brucker boten ein regelrechtes Kabarett der Sonderklasse. Es war einfach saumässig glatt. Dann boten die neu aufgenommenen Zünfter eine Schnitzelbank nach traditioneller Basler Art aber mit Zürcher Fokus. Es war wie erwartet äusserst unterhaltsam und das Lachen garantiert.

Die Zünfter, Gesellen und Gäste sassen noch lange gemütlich an den Tischen im Zunftsaal. Es wurde diskutiert und gemütlich beisammen gesessen. Das Martinimahl nahm seinen gemütlichen Ausklang. Es war ein schönes Fest, dass allen gefallen hat.

Jakob Bosshard. 1. Protokollführer der Zunft zum Widder

 

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