St. Petersfahrt

St. Petersfahrt 2005

St. Petersfahrt 2005

Zürich, 31. Januar 2005. Vor der St. Peters Kirche erinnerte Zunftmeister Matthias Kutter, wäre es 225 Jahre früher, würde hier der stadtbekannte Zunftmeister Hans Caspar Orell auf den ein bisschen weniger bekannten Pfarrer von St. Peter treffen: Johann Caspar Lavater...

Dieser habe als Pfarrer ja auch wenig Zeit gehabt, weil er sich seinen „Physiognomischen Fragmenten“ habe widmen müssen. In der Guten Stube habe er ausserdem damalige Persönlichkeiten wie Goethe, Herder und Klopstock empfangen. Sogar eine Frau habe mitgemischt, nämlich die bekannte Unterhaltungsschriftstellerin Sophie La Roche (die heutige Pfarrfrau zu Grossmünster würde sich wohl bedanken...), welche quasi die „Hildegard Schwaninger“ des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Zürich gewesen sei.

So sei letztlich der „Blick“ entstanden bzw. die „Zürcher Zeitung“ (neu wurde sie erst später). Nach der Übergabe des traditionellen Schinken-Geschenks repliziert Pfarrer Andres Boller mit launigen und auch mit ernsteren Worten zu den Themen „Mässigkeit“ und „Liebe“; Liebe der Widderzünfter sei vor allem, dass sie ihm einen „Chef“ aus ihren eigenen Reihen beschert hätten.

Pfarrer Boller übergibt als Geschenk die 101 (und mehr) Fasnachtschüechli und schon geht’s wieder zurück in die warme Zunftstube auf dem Widder, wo alsbald die Bockwürstli und der Kartoffelsalat aufgefahren werden. Und auch das Bier aus dem „Kubi-Fonds“ floss noch einmal in Strömen. Im Verlaufe des Abends gab’s noch eine Première, als sich der Präsident der Kirchenpflege als Widderzünfter mit Dankensworten an die Zunft wandte. Eine kurzweilige, von zahlreichen launigen Reden umrahmte, St. Petersfahrt ging leider nur allzu rasch vorüber.

Bericht von Thomas Bär, © Zunft zum Widder

Collage von Marco Stocker © Zunft zum Widder

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